Grüne Kredite

Das Thema Nachhaltigkeit dominiert die aktuelle Agenda in allen Facetten – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung ("ESG-Environmental", "Social and Governance").

Auch für die Finanzindustrie sind vor dem Hintergrund des Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015 der Klimaschutz, die Eindämmung des Klimawandels und die Anpassung an dessen Folgen in den Fokus gerückt. Ende 2019 hat die Europäische Kommission mit dem European Green Deal eine Wachstumsstrategie vorgestellt, die Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen soll. In diesem Zusammenhang soll Sustainable Finance bzw. Nachhaltigkeit im Finanzsystem durch Einbezug von ESG-Aspekten in die Entscheidungen von Finanzakteuren einen Beitrag leisten und Investitionen in klimaneutrale Verwendung lenken.

So wollen auch wir einen aktiven Beitrag leisten und haben Sustainable Finance als eine zentrale Säule in unserer ESG-Strategie definiert.

Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns im Rahmen unserer ganzheitlichen ESG-Strategie seit geraumer Zeit fortwährend damit, wie wir die Nachhaltigkeit im Finanzsystem in unserem Kerngeschäft bei der Kreditvergabe und der Refinanzierung weiter fördern können.

Gemäß unserem Geschäftsmodell steht dabei die „grüne“ Immobilie im Vordergrund und wir erheben im Bestand und Neugeschäft systematisch Nachhaltigkeitskriterien der von uns finanzierten Immobilienobjekte.

Seit 2021 bietet die pbb grüne Kredite, sogenannte Green Loans, als neues Kreditprodukt an. Für grüne Kredite gibt es bislang keinen etablierten Marktstandard. Die pbb hat deshalb auf Basis der LMA Green Loan Principles ein Rahmenwerk – sogenanntes Green Loan Framework – für grüne Kredite entwickelt, das auf zwei Elemente abstellt: ein eigenständiges pbb Scoring-Modell und die EU-Taxonomie. Das pbb Scoring-Modell erlaubt auf Basis festgelegter Kriterien die Einwertung zur E-Nachhaltigkeit einer Immobilie, die sich ab einem definierten Score für einen grünen Kredit qualifiziert. Alternativ vergibt die pbb grüne Kredite für Gebäude, die der EU-Taxonomie entsprechen. Das Scoring-Modell der pbb berücksichtigt drei kombinierte Dimensionen: Die Energieeffizienz eines Gebäudes, die Gebäudezertifizierungen sowie weitere Nachhaltigkeitsfaktoren. Zu letzteren gehören Faktoren wie die Flächenversiegelung oder die Verfügbarkeit und die Entfernung zum ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr), aber auch die Verwendung recycelter Materialen beim Bau oder die Art der Heizung und die Nutzung von grüner Elektrizität.

Bis 2026 streben wir an, über 30% Green Loan fähige Assets im REF Portfolio zu finanzieren. Zudem soll das Neugeschäftsvolumen an Green Loan fähigen Assets unter unseren finanzierten Immobilienobjekten bis 2025 bei 32% liegen. Beides zielt darauf an, unsere Kunden bei „grünen“ Investitionen bzw. Transformationen zu unterstützen und diesen damit einen positiven Nutzen für ihre Positionierung zu bieten. Die pbb und ihre Kunden leisten dadurch einen wesentlichen Beitrag für einen klimaeffizienteren Immobiliensektor und die Erreichung der Nachhaltigkeits- beziehungsweise Klimaziele. Ferner strebt die pbb an, das finanzierte Immobilienportfolio durch eine aktive Steuerung an einem klimaziel-kompatiblen Dekarbonisierungspfad auszurichten. In diesem Zusammenhang gibt die Regulatorik (EBA Säule III Offenlegung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Risiken (ESG)) das NZE Szenario als Referenzszenario bei der Festlegung des Dekarbonisierungspfades vor.

Die Steuerung auf Basis weiterer Szenarien (insb. für den Immobiliensektor über CRREM-Pfade) ist marktüblich und wird daher auch von der pbb angestrebt. Grundlage hierfür bildet die vom pbb Konzern angestoßene systematische Nacherhebung von klimasteuerungsrelevanten Kundendaten. Die Zielquote hierfür liegt im Jahr 2024 bei 75%. Diese Transparenz ist eine wichtige Voraussetzung für die künftige Steuerung unseres Portfolios hin zu dem von uns angestrebten Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.

Um das ESG-Produktportfolio zu verbreitern, hat der pbb Konzern in Kooperation mit Groß & Partner eine Gesellschaft (Eco Estate GmbH) gegründet, welche Kunden in der nachhaltigen Transformation der eigenen Immobilien berät (sogenanntes „Green Consulting“). Damit können wir neben dem Angebot an ESG-Produkten unseren Kunden auch durch unabhängige branchenspezifische ESG-Beratung auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen. 

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