Guter Geschäftsverlauf für die pbb im 1. Halbjahr 2019

12.08.2019

München, 12. August 2019 – Die pbb Deutsche Pfandbriefbank hat im 1. Halbjahr 2019 ein Vorsteuerergebnis von 117 Mio. € erzielt (IFRS, Konzern, prüferisch durchgesehen). Sie schließt damit operativ an das gute Vorsteuerergebnis des 1. Halbjahres 2018 von 122 Mio. € an. Mit Blick auf den guten Geschäftsverlauf des 1. Halbjahres 2019 hatte die pbb Ende Juni die Jahresprognose angehoben auf ein Vorsteuerergebnis am oberen Rand oder leicht über der Guidance von 170-190 Mio. €. Diese Prognose berücksichtigt die vollen Risikoaufwendungen gemäß Planung für das Jahr 2019.

Die positive Entwicklung der pbb im 1. Halbjahr 2019 war insbesondere auf das erneut höhere Zinsergebnis zurückzuführen: Die wichtigste Ertragskomponente stieg auf 229 Mio. € (6M18: 220 Mio. €). Gleichzeitig fielen per Saldo keine Risikoaufwendungen für das Kreditportfolio der Bank an (6M18: Auflösung von 8 Mio. €). Der Verwaltungsaufwand erhöhte sich leicht auf 93 Mio. € (6M18: 88 Mio. €), weil die Bank verschiedene Digitalisierungsinitiativen und neue regulatorische Anforderungen umsetzt.

Beim Neugeschäft hat die pbb weiter zugelegt und verzeichnet für das 1. Halbjahr 2019 ein Volumen von 4,6 Mrd. € (6M18: 3,8 Mrd. €, jeweils inkl. Prolongationen länger 1 Jahr). Gesteigert hat die pbb im 2. Quartal auch die Bruttoneugeschäftsmarge in der gewerblichen Immobilienfinanzierung. Sie stieg gegenüber dem 1. Quartal, das durch einen hohen Anteil von Transaktionen mit noch konservativerem Risikoprofil geprägt war, auf größer 150 Basispunkte (BP) und bewegt sich damit auf dem Niveau der Durchschnittsmarge für das Gesamtjahr 2018. Für das 1. Halbjahr 2019 ergab sich somit eine durchschnittliche Bruttoneugeschäftsmarge größer 140 BP (6M18: >160 BP, 2018: ~155 BP). Der durchschnittliche Beleihungsauslauf sank im 1. Halbjahr weiter auf 57% (6M18: 59%).

Der Vorstandsvorsitzende der pbb Andreas Arndt sagte: „Unser Kerngeschäft entwickelt sich weiterhin sehr positiv. Das Ergebnis fußt auf einem starken Zinsergebnis dank eines wachsenden strategischen Portfolios und gesunkener Kosten für die Refinanzierung unseres Kreditgeschäfts. Zudem mussten wir erneut keine Netto-Risikovorsorge bilden. Wir bleiben in einem unverändert äußerst schwierigen Marktumfeld verhalten positiv.“

Die pbb kommt auch bei der Umsetzung ihrer strategischen Initiativen voran. Der Ausbau des US-Geschäfts läuft planmäßig. Dort deckt die pbb nun die 7 großen Gateway Cities ab und tätigt an der Ostküste auch Primärmarktgeschäft. Der Fokus der Digitalisierungsinitiativen liegt aktuell auf der gewerblichen Immobilienfinanzierung mit dem Ausbau eines bestehenden Kundenportals sowie auf der weiteren Etablierung der Plattform CAPVERIANT für die Kommunalfinanzierung.

ZAHLEN UND FAKTEN ZUM 1. HALBJAHR 2019


1. Neugeschäft und Portfolio

Das Volumen in der gewerblichen Immobilienfinanzierung betrug im 1. Halbjahr 4,4 Mrd. €, verglichen mit 3,6 Mrd. € im gleichen Vorjahreszeitraum (jeweils inkl. Prolongationen länger 1 Jahr). Positiv auf die Marge wirkte sich insbesondere der größere Anteil des US-Geschäfts aus, das im Halbjahr mit rund 15% zum Neugeschäft beitrug (3M19: 10%, 6M18: 13%). Hinzu kamen Entwicklungsfinanzierungen auf normalisiertem Niveau. Auch Kredite für Einzelhandelsimmobilien holten mit einem Anteil von 12% auf Halbjahressicht gegenüber dem 1. Quartal 2019 auf, blieben aber erwartungsgemäß und im Sinne der Risikosteuerung deutlich unter dem Niveau des 1. Halbjahres 2018 (3M19: 4%, 6M18: 19%).

In der öffentlichen Investitionsfinanzierung erzielte die pbb ein Neugeschäftsvolumen im Rahmen der Planung von 0,2 Mrd. € (6M18: 0,2 Mrd. €).

Das Finanzierungsvolumen des strategischen Portfolios lag mit 34,1 Mrd. € spürbar über dem Wert zum Jahresende 2018 von 33,2 Mrd. €.

Dagegen macht das Portfolio der notleidenden Kredite jetzt nur noch 205 Mio. € aus nach 347 Mio. € per Ende 2018 (Ausweis in Exposure at Default). Hier konnte die pbb die Kredite ausbuchen, die über Credit Linked Notes (CLN) im Rahmen der Verbriefung Estate UK-3 (UK-3) abgesichert waren. Mit UK-3 hatte ein Vorgängerinstitut der pbb das Ausfallrisiko eines Portfolios von Immobiliendarlehen abgesichert. In der Folge kam es bei einem Darlehen zu einem Forderungsausfall. Der vom UK-3-Treuhänder bestellte Schiedsgutachter hatte Ende Juni festgestellt, dass die Zuweisung des ausfallbedingten Verlusts in voller Höhe von 113,8 Mio. GBP an die CLN zulässig ist. Die pbb wird den Verlust zum nächstmöglichen Termin den CLN zuweisen, das ist der 20. September 2019.


2. Refinanzierung

Das neue langfristige Refinanzierungsvolumen erreichte im 1. Halbjahr 4,2 Mrd. € (6M18: 3,0 Mrd. €). Dabei legten die Emissionsvolumen sowohl bei Pfandbriefen als auch bei ungedeckten Anleihen zu. Naturgemäß überwogen Pfandbriefe mit einem Emissionsvolumen von 2,4 Mrd. €, davon 2,1 Mrd. € in Hypothekenpfandbriefen. Ungedeckte Emissionen trugen mit 1,8 Mrd. € bei; hier hat die pbb weiterhin fast ausschließlich sogenannte Senior Preferred Bonds emittiert. Diese verfügen aufgrund der Stellung in der Haftungskaskade über ein besseres Rating und entsprechend geringere Risikoaufschläge. Sowohl Pfandbriefe als auch ungedeckte Anleihen hat die pbb nicht nur in Euro, sondern auch in Fremdwährungen emittiert.

Die Ausgabeaufschläge bezogen auf den 3-Monats-Euribor-Zinssatz lagen im 1. Halbjahr 2019 zwar über dem Niveau der gleichen Vorjahresperiode, aber weiter unter dem Niveau der fälligen Papiere. Sie betrugen bei Hypothekenpfandbriefen 16 BP (6M18: -1 BP), bei öffentlichen Pfandbriefen 21 BP (6M18: 0 BP) und bei unbesicherten Emissionen 74 BP (6M18: 48 BP für Senior Non Preferred Bonds).

3. Gewinn-und-Verlustrechnung
(IFRS, Konzern, prüferisch durchgesehen)

Das Zinsergebnis stieg auf 229 Mio. € (6M18: 220 Mio. €). Dieser Anstieg resultierte einerseits aus dem höheren Durchschnittsvolumen der gewerblichen Immobilienfinanzierungen (27,4 Mrd. €; 6M18: 25,4 Mrd. €), bei gleichzeitig niedrigeren Durchschnittsmargen im Neugeschäft, und andererseits aus niedrigeren Refinanzierungsaufwendungen. Letztere sanken, da auslaufende Verbindlichkeiten zu niedrigeren Zinssätzen ersetzt werden konnten. Aufgrund des Zinsumfelds profitierte der pbb Konzern wie im Vorjahreszeitraum von Erträgen aus Floors in Kundengeschäften.

Das Provisionsergebnis aus nicht abzugrenzenden Gebühren belief sich auf 3 Mio. € (6M18: 3 Mio. €).

Das Fair-Value-Bewertungsergebnis betrug -7 Mio. € (6M18: 4 Mio. €). Aufwendungen in Höhe von 9 Mio. € aus dem Pull-to-Par-Effekt, der im Wesentlichen aus Derivaten entstanden ist, wurden durch Wertsteigerungen insbesondere nicht derivativer Finanzinstrumente in Höhe von 2 Mio. € teilweise ausgeglichen. Der Vergleichszeitraum profitierte von einem Bewertungsertrag aus einem Besserungsanspruch im Zusammenhang mit Schuldtiteln der Heta Asset Resolution AG.

Das Realisationsergebnis (16 Mio. €; 6M18: 15 Mio. €) profitierte in Höhe von 14 Mio. € (6M18: 8 Mio. €) von Vorfälligkeitsentschädigungen und in Höhe von 4 Mio. € (6M18: 5 Mio. €) von der Realisierung von Gebühren beim Abgang von Finanzinstrumenten. Rücknahmen von Verbindlichkeiten führten zu einem Aufwand in Höhe von 1 Mio. € (6M18: Erträge von 2 Mio. €). Weiterhin belasteten Wertpapierverkäufe das Realisationsergebnis (Aufwand von 1 Mio. €; 6M18: 0 Mio. €).

Wie in der Vorjahresvergleichsperiode war das Ergebnis aus Sicherungsbeziehungen nahezu ausgeglichen (-1 Mio. €; 6M18: -2 Mio. €), da die Hedges infolge des eng überwachten und gesteuerten Zinsänderungsrisikos weitgehend effizient waren.

Das Sonstige betriebliche Ergebnis (-2 Mio. €; 6M18: -9 Mio. €) enthielt Auf-wendungen in Höhe von 2 Mio. € (6M18: 2 Mio. €) aus der Fremdwährungsum-rechnung. In der Vorjahresvergleichsperiode fielen darüber hinaus Aufwendungen aus der Nettozuführung von Rückstellungen für Rechtskosten und -risiken in Höhe von 6 Mio. € an.

Risikoaufwendungen für das Kreditportfolio fielen per Saldo nicht an, das Risikovorsorgeergebnis war ausgeglichen (6M18: 8 Mio. €). Nettozuführungen von Stufe 3-Wertberichtigungen (4 Mio. €; 6M18: 2 Mio. €) ergaben sich durch weitere vorsichtige Wertkorrekturen bei Retail-Objekten in Großbritannien. Sie wurden ausgeglichen durch Nettoauflösungen von Wertberichtigungen der Stufe 2 (3 Mio. €; 6M18: 8 Mio. €), die mit allgemeinen Parameterverbesserungen einhergingen, und Erträgen aus der Auflösung von Rückstellungen für unwiderrufliche Kreditzusagen (1 Mio. €; 6M18: 1 Mio. €).


Die Verwaltungsaufwendungen lagen mit 93 Mio. € leicht über dem Wert des Vergleichszeitraums im Vorjahr von 88 Mio. €. Ursache hierfür war vor allem der Sachaufwand, der unter anderem durch Kosten für die Umsetzung neuer regulatorischer Anforderungen und der Digitalisierungsinitiativen der pbb stieg.

Die Aufwendungen für Bankenabgaben und ähnliche Abgaben (22 Mio. €; 6M18: 22 Mio. €) enthielten vor allem die Aufwendungen für die Bankenabgabe unter Berücksichtigung einer 15-prozentigen Sicherheitenstellung (20 Mio. €; 6M18: 20 Mio. €). Zudem enthielt der Posten Aufwendungen in Höhe von 2 Mio. € (6M18: 2 Mio. €) für die privaten und gesetzlichen Einlagensicherungsfonds.

Das Ergebnis aus Abschreibungen und Zuschreibungen auf nicht finanzielle Vermögenswerte (-8 Mio. €; 6M18: -7 Mio. €) enthielt die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte sowie in der Berichtsperiode erstmals die Abschreibungen auf die gemäß IFRS 16 zu aktivierenden Leasingnutzungsrechte. IFRS 16 wurde in der Berichtsperiode modifiziert retrospektiv auf Basis der im Standard definierten Übergangsregeln angewendet. Die Angaben für die Vergleichsperiode bleiben davon unverändert.

Das Restrukturierungsergebnis (2 Mio. €; 6M18: 0 Mio. €) enthielt Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen im Personalbereich.

Die Ertragsteuern (-18 Mio. €; 6M18: -23 Mio. €) resultierten aus einem tatsächlichen Steueraufwand in Höhe von 9 Mio. € (6M18: 22 Mio. €) und einem latenten Steueraufwand von 9 Mio. € (6M18: 1 Mio. €). Insbesondere aufgrund der durch die Finanzverwaltung geänderten steuerlichen Behandlung einer großvolumigen, mehrjährigen Transaktion kommt es zu Veränderungen in den tatsächlichen und latenten Steuerposten.


4. Regulatorische Kapitalquoten (IFRS, Konzern)

Die risikogewichteten Aktiva (RWA) sanken per Ende des 2. Quartals 2019 auf 13,6 Mrd. € verglichen mit 14,6 Mrd. € zum Jahresende 2018. Der Rückgang resultierte bei einem leicht ansteigenden Portfolio insbesondere aus bewertungstechnischen Effekten. Bei nahezu unveränderter Kapitalausstattung der pbb per Ende des 1. Halbjahres 2019 haben sich die regulatorischen Kapitalquoten somit weiter verbessert. Allerdings rechnet die pbb im Hinblick auf EZB-TRIM, EBA-Guidelines und Basel IV mit einem Anstieg der RWA um 4-5 Mrd. € und einem entsprechenden Effekt auf die Kapitalquoten.

  • Die CET1-Quote lag per Ende Juni 2019 bei 19,4% (12/18: 18,5%); die Tier 1-Quote stieg auf 21,6% (12/18: 20,5%).
  • Für die Own Funds Ratio errechnete sich per Ende Juni 2019 ein Wert von 26,3% (12/18: 24,9%).
  • Die Leverage Ratio sank leicht auf 5,0% (12/18: 5,3%).