pbb steigert im 1. Halbjahr Vorsteuerergebnis um 18% auf 122 Mio. €

13.08.2018
  • Gute Entwicklung des Halbjahresergebnisses insbesondere gestützt durch Anstieg des Zinsergebnisses auf 220 Mio. €
  • Sonderertrag aus Heta-Besserungsanspruch
  • Verwaltungsaufwand weiter gesunken auf 88 Mio. €
  • Risikovorsorgeergebnis nach Netto-Auflösung mit 7 Mio. € positiv
  • pbb treibt Digitalisierung voran

München, 13. August 2018 – Die pbb Deutsche Pfandbriefbank hat im 1. Halbjahr 2018 mit einem Vorsteuerergebnis von 122 Mio. € das Ergebnis des Vorjahresvergleichszeitraums um 18% übertroffen (1H17: 103 Mio. €; IFRS, Konzern). Diese positive Entwicklung wurde gestützt durch ein auf 220 Mio. € gesteigertes Zinsergebnis (1H17: 196 Mio. €), einen leicht auf 88 Mio. € gesunkenen Verwaltungsaufwand (1H17: 92 Mio. €) und eine Netto-Auflösung von Risikovorsorge in Höhe von 7 Mio. € (1H17: 0 Mio. €). Besonders stark war das 2. Quartal mit einem Anstieg des Vorsteuerergebnisses gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal um mehr als 30% auf 74 Mio. € (2Q17: 56 Mio. €). Hier wirkte sich zusätzlich ein Sonderertrag aus der Verwertung eines sogenannten Besserungsanspruchs in Zusammenhang mit Heta-Schuldtiteln aus dem Jahr 2016 aus. Erwartungsgemäß sank das Neugeschäftsvolumen und erreichte 3,8 Mrd. €, weil die pbb in weiter von starkem Wettbewerb geprägten Finanzierungsmärkten unverändert selektiv vorgeht (1H17: 5 Mrd. €, Neugeschäft einschl. Prolongationen länger 1 Jahr).

Die pbb hatte bereits Anfang Juli für das 1.  Halbjahr ein Vorsteuerergebnis in der Größenordnung von 120 Mio. € in Aussicht gestellt und die Guidance für das Gesamtjahr auf ein Vorsteuerergebnis von ursprünglich 150-170 Mio. € auf nunmehr 175-195 Mio. € erhöht. Bei dieser Guidance unterstellt die pbb für das 2. Halbjahr plangemäß zunehmenden Druck auf das Zinsergebnis und berücksichtigt einen Anstieg des Verwaltungsaufwands sowie in Gänze die für das Gesamtjahr eingeplanten Risikokosten.

Der Vorstandsvorsitzende Andreas Arndt sagte: „Die operative Performance mit einem guten Zinsergebnis und geringen Risikokosten bildeten die Basis für ein gutes 1. Halbjahr 2018, das zusätzlich von einem Sonderertrag begünstigt war. Wir haben deshalb die Guidance für das Gesamtjahr 2018 angehoben, obwohl wir für das 2. Halbjahr mit Blick auf Zinsergebnis, Verwaltungsaufwand und Risikokosten bei den bisherigen, konservativen Annahmen bleiben. Auch mit Blick auf die erwartete Entwicklung der gewerblichen Immobilienfinanzierungsmärkte bleiben wir vorsichtig.“

Weiter vorangetrieben hat die pbb die Digitalisierung. Im April startete ein Portal für den effizienten Austausch von Daten und Informationen, das sich an Kunden in der gewerblichen Immobilienfinanzierung richtet. Im Mai folgte der Start der Plattform CAPVERIANT für das Kommunalkreditgeschäft. Die pbb sieht CAPVERIANT als „Fintech in der Bank“ mit Prozessen, die sich an bankaufsichtsrechtlichen Standards orientieren. Die Plattform soll zügig mit weiteren Funktionen ausgebaut und der Markteintritt in Frankreich vorbereitet werden. Für das Thema Digitalisierung hat die pbb außerdem einen neuen organisatorischen Rahmen und zusätzliche Ressourcen geschaffen. So unterstützt ein eigenständiger Bereich Digitalisierung die marktnahen Bereiche und die IT bei Digitalisierungsinitiativen. Ein Digitalisierungs-Board, das die Breite der Bank repräsentiert, unterstützt nun den Investitionsprozess.

ZAHLEN UND FAKTEN ZUM 1. HALBJAHR 2018 (IFRS, Konzern)

1. Neugeschäft

Vom gesamten Neugeschäft des 1. Halbjahres in Höhe von 3,8 Mrd. € entfielen 3,6 Mrd. € auf die gewerbliche Immobilienfinanzierung (REF) und 0,2 Mrd. € auf die Öffentliche Investitionsfinanzierung (PIF) (1H17: 5,0 Mrd. €, REF 4,5 Mrd. €, PIF 0,5 Mrd. €; Neugeschäft einschl. Prolongationen länger 1 Jahr). Im Geschäftsbereich PIF haben sich dabei einige Transaktionen nach hinten verschoben, so dass die Pipeline gut gefüllt ist.

Deutschland machte in der Immobilienfinanzierung wie im Vorjahresvergleichszeitraum rund 50% des Neugeschäfts aus. Angestiegen ist der Anteil des US-Geschäft von 11% im 1. Halbjahr 2017 auf 13% im Berichtszeitraum. Auf Frankreich und Großbritannien entfielen jeweils rund 10%, wobei der UK-Anteil gegenüber der Vergleichsperiode rückläufig war. Bezogen auf die Objektart lag der Schwerpunkt des Neugeschäfts auf Büroimmobilien, die mit 51% gegenüber dem 1. Halbjahr 2017 zulegten (1H17: 46%).

Die durchschnittliche Bruttoneugeschäftsmarge im Bereich REF lag im 1. Halbjahr 2018 bei mehr als 160 Basispunkten (1H17: >165 BP).


2. Refinanzierung

Im 1. Halbjahr 2018 hat die pbb neue langfristige Refinanzierungsmittel in Höhe von 3,0 Mrd. € aufgenommen (1H17: 4,0 Mrd. €). Pfandbriefe machten rund 1,9 Mrd. € aus (1H17: 2,3 Mrd. €) und unbesicherte Emissionen weitere 1,0 Mrd. € (1H17: 1,7 Mrd. €). Die pbb hat außerdem zusätzliches Eigenkapital (AT1-Kapital) über 0,3 Mrd. € begeben. Wie in der Vergangenheit hat die pbb Wertpapiere nicht nur in Euro, sondern auch in den Fremdwährungen Pfund Sterling und Schwedenkronen emittiert.

Die Risikoaufschläge, die sogenannten Emissions-Spreads, sanken bei den besicherten sowie unbesicherten Emissionen gegenüber dem 1. Halbjahr 2017 deutlich.


3. Bankenaufsichtsrechtliche Kennzahlen

Die bankenaufsichtsrechtlichen Kennzahlen haben sich per Ende des 1. Halbjahres 2018 gegenüber dem Jahresende 2017 verbessert. Hier wirkten sich im Eigenkapital die Erstanwendungseffekte aus IFRS 9 aus sowie die weitere Reduzierung der risikogewichteten Aktiva und – mit Blick auf Tier1-Quote und Own Funds Ratio   die Emission von zusätzlichem Eigenkapital (AT1-Kapital). So stieg die CET1-Quote per 30. Juni 2018 auf 19,4% (12/17: 17,6%; Quoten 12/17 „fully loaded“, also nach Auslaufen aller Basel-III Übergangsregeln), die Tier 1-Quote auf 21,5% (12/17: 17,6%) und die Own Funds Ratio auf 26,3% (12/17: 22,2%). Die Leverage Ratio erhöhte sich auf 5,3% (12/17: 4,5%).

4. Gewinn und Verlustrechnung

Das Zinsergebnis stieg von 196 Mio. € in der Vorjahresperiode auf 220 Mio. €. Zu dieser positiven Entwicklung trugen niedrigere Zinsaufwendungen aufgrund von Fälligkeiten höherverzinslicher Verbindlichkeiten bei. Das durchschnittliche zinstragende Finanzierungsvolumen der gewerblichen Immobilienfinanzierung und der Öffentlichen Investitionsfinanzierung übertraf im ersten Halbjahr 2018 mit 32,3 Mrd. € den Wert der Vorjahresperiode (1H17: 31,8 Mrd. €), während das durchschnittliche Volumen des nicht strategischen Value Portfolios strategiekonform weiter abschmolz (13,6 Mrd. €; 1H17: 15,3 Mrd. €). Die Durchschnittsmarge des Gesamtportfolios war im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 stabil.

Das Provisionsergebnis aus nicht abzugrenzenden Gebühren belief sich auf 3 Mio. € (1H17: 5 Mio. €).

Das Fair-Value-Bewertungsergebnis betrug 4 Mio. € (1H17: 0 Mio. €). Das positive Ergebnis resultierte aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten und aus verpflichtend zum Fair Value bewerteten nicht derivativen Finanzinstrumenten. Der Ertrag aus den nicht derivativen Finanzinstrumenten setzt sich aus dem Bewertungsertrag aus dem Heta-Besserungsanspruch und Aufwendungen insbesondere aus Bonitätsänderungen südeuropäischer Schuldner zusammen.

Das Realisationsergebnis (15 Mio. €; 1H17: 22 Mio. €) entfiel mit 8 Mio. € (1H17: 16 Mio. €) auf Vorfälligkeitsentschädigungen, mit 5 Mio. € (1H17: 4 Mio. €) auf die Realisierung von Gebühren und mit 2 Mio. € (1H17: 1 Mio. €) auf Rücknahmen von Verbindlichkeiten.

Das Ergebnis aus Sicherungsbeziehungen (– 2 Mio. €; 1H17: 1 Mio. €) entstand aus Hedge-Ineffizienzen von Mikro-Fair-Value-Hedge-Beziehungen. Der pbb Konzern hat das Bilanzierungswahlrecht des IFRS 9 ausgeübt und wendet weiterhin die Hedge-Accounting-Regeln des IAS 39 an.

Das Sonstige betriebliche Ergebnis (– 8 Mio. €; 1H17: 4 Mio. €) enthielt Aufwendungen aus der Nettozuführung von Rückstellungen für Rechtskosten und -risiken in Höhe von 6 Mio. € (1H17: 15 Mio. €) und Aufwendungen aus der Fremdwährungsumrechnung von 2 Mio. € (1H17: 1 Mio. €). Das Ergebnis der Vorjahresperiode war durch Erträge im Zusammenhang mit Abgängen von Vermögenswerten des nicht strategischen Value Portfolios begünstigt.

Das Risikovorsorgeergebnis (7 Mio. €; 1H17: 0 Mio. €) resultierte hauptsächlich aus Nettoauflösungen von Wertberichtigungen der Stufen 1 und 2 in Höhe von 9 Mio. €, die auf kurzfristig auslaufende Bestände entfielen. Diesen standen Nettozuführungen von Stufe 3-Wertberichtigungen von 2 Mio. € gegenüber.

Die Verwaltungsaufwendungen wurden leicht reduziert (88 Mio. €; 1H17: 92 Mio. €). Während die Sachaufwendungen nach dem erfolgreichen Abschluss von Projekten niedriger ausfielen, blieben die Personalaufwendungen konstant.

Die Aufwendungen für Bankenabgaben und ähnliche Abgaben (22 Mio. €; 1H17: 25 Mio. €) enthielten vor allem die Aufwendungen für die Bankenabgabe unter Berücksichtigung einer 15-prozentigen Sicherheitenstellung (20 Mio. €; 1H17: 19 Mio. €). Zudem enthielt der Posten Aufwendungen in Höhe von 2 Mio. € (1H17: 5 Mio. €) für die privaten und gesetzlichen Einlagensicherungsfonds. Der Aufwand fiel niedriger aus als in der Vorjahresperiode, da sich die Berechnungsgrundlagen geändert haben und erstmals jeweils von einer 30-prozentigen Sicherheitenstellung ausgegangen wurde.

Das Ergebnis aus Abschreibungen und Zuschreibungen auf nicht finanzielle Vermögenswerte (– 7 Mio. €; 1H17: – 8 Mio. €) resultierte primär aus planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte.

Daraus resultierte ein Vorsteuerergebnis von 122 Mio. €, das das Resultat des 1. Halbjahres 2017 von 103 Mio. € deutlich übertrifft.

Die Ertragsteuern (– 23 Mio. €; 1H17: – 18 Mio. €) resultierten aus einem tatsächlichen Steueraufwand in Höhe von 22 Mio. € (1H17: 22 Mio. €) und einem latenten Steueraufwand von 1 Mio. € (1H17: Steuerertrag von 4 Mio. €).

Das Ergebnis nach Steuern betrug 99 Mio. € gegenüber 85 Mio. € in der Ver-gleichsperiode des Vorjahres.

Hinweis:
Für die gesamte Pressemitteilung gilt: Quartalszahlen sind ungeprüft,
Halbjahreszahlen sind prüferisch durchgesehen.


Ansprechpartner für die Medien:
Walter Allwicher, +49 89 2880-28787, walter.allwicher(at)pfandbriefbank.com