Operativ stabiles Vorsteuerergebnis der pbb sinkt auf 2 Mio. € wegen COVID19–Effekten in Höhe von 45 Mio. €

13.05.2020
  • Zins- und Provisionsergebnis mit 113 Mio. € annähernd auf Niveau des Vorjahresvergleichsquartals
  • Risikovorsorge in Höhe von 34 Mio. € netto gebildet, davon 32 Mio. € induziert durch Viruspandemie
  • Höhere Credit-Spreads führen zu negativem Fair-Value-Bewertungsergebnis von -17 Mio. € – davon 13 Mio. € wegen Viruspandemie
  • Risikokonservatives Neugeschäft in der gewerblichen Immobilienfinanzierung mit Volumen von 1,6 Mrd. € auf geplantem Niveau

München, 13. Mai 2020 Sondereffekte durch die COVID-19-Pandemie haben – wie am 4. Mai gemeldet – das Vorsteuerergebnis der Deutsche Pfandbriefbank AG (pbb) für das 1. Quartal 2020 belastet, das sich trotz guter operativer Erträge auf 2 Mio. € ermäßigte (1Q19: 48 Mio. €; IFRS, Konzern). So lag das Zins- und Provisionsergebnis mit 113 Mio. € annähernd auf dem Niveau des Vorjahresvergleichsquartals (1Q19: 117 Mio. €), und der Verwaltungsaufwand wurde mit 48 Mio. € ermittelt (1Q19: 46 Mio. €). Dagegen stieg die Risikovorsorge – ganz überwiegend modellbasiert – deutlich auf -34 Mio. € (1Q19: -1 Mio. €), und das Fair-Value-Bewertungsergebnis sank insbesondere durch höhere Credit Spreads auf -17 Mio. € (1Q19: -2 Mio. €). Hinzu kam die geschätzte Belastung durch die Bankenabgabe für das gesamte Jahr 2020 in Höhe von rund 20 Mio. € (1Q19: 20 Mio. €; jeweils inkl. Sicherheitenleistung von 15%). Ohne die Sonderbelastungen durch die Viruspandemie hätte die pbb im 1. Quartal ein Vorsteuerergebnis von 47 Mio. € erzielt.

Die Prognose für das Gesamtjahr 2020 hatte die pbb am 4. Mai 2020 zurückgenommen. Insbesondere die weitere Entwicklung von Risikovorsorge und Bewertungsergebnis ist wegen der Unsicherheit über das makroökonomische Umfeld und die Entwicklung der Immobilienmärkte nicht belastbar vorhersehbar. Die pbb unterstellt eine volkswirtschaftliche Erholung ab dem 2. Halbjahr 2020 sowie eine sukzessive Aufholung der Marktwerte bei den meisten Immobilienarten über die nächsten Jahre und erwartet insofern für das Jahr 2020 für Zinsergebnis und Verwaltungsaufwand eine stabile operative Performance. 

Das Zinsergebnis wurde zum einen durch den geringeren Bestand zinstragender Finanzierungen beeinflusst. Zum anderen wurde es durch die üblichen umfangreichen Refinanzierungsaktivitäten zu Beginn des Jahres und einen deutlichen Refinanzierungsüberschuss aus dem Vorjahr belastet. Die Verwaltungsaufwendungen stiegen gegenüber dem 1. Quartal 2019 insbesondere durch höhere Sachaufwendungen für regulatorische Projekte.

Das Risikovorsorgeergebnis umfasst modellbasierte Wertberichtigungen der Stufen 1 und 2 für nicht-bonitätsbeeinträchtige Finanzierungen von -30 Mio. € sowie weitere -4 Mio. € für Einzelwertberichtigungen der Stufe 3 für bonitätsbeeinträchtigte Finanzierungen (1Q19: -1 Mio. € in Stufen 1 und 2 sowie 0 Mio. € in Stufe 3; alle Zahlen netto). Davon sind 32 Mio. € (brutto) unmittelbar auf Effekte durch die COVID-19-Pandemie zurückzuführen. Die pbb hatte die modellbasierte Risikovorsorge bereits im 4. Quartal des Vorjahres deutlich angehoben.

Die im Laufe des 1. Quartals durch die Viruspandemie veränderte Lage auf den Immobilienmärkten hatte noch keine wesentlichen Auswirkungen auf das Neugeschäftsvolumen in der gewerblichen Immobilienfinanzierung. Es lag mit 1,6 Mrd. € auf geplantem Niveau und bewegte sich damit unter dem Vorjahresvergleichsquartal (1Q19: 1,9 Mrd. €, jeweils inkl. Prolongationen länger einem Jahr). Gleichzeitig stieg die durchschnittliche Bruttoneugeschäftsmarge auf über 170 Basispunkte (BP) gegenüber rund 155 BP im Durchschnitt des Jahres 2019.

Der Vorstandsvorsitzende Andreas Arndt sagte: „Wir trauen uns weiter eine gute operative Entwicklung zu, aber die Unsicherheit wegen des volatilen Umfelds erlaubt aktuell keine verlässliche Vorhersage für das Jahr 2020. Die pbb ist gut kapitalisiert und verfügt über die nötige Liquidität, um ihre Kunden bei Transaktionen zu unterstützen und Geschäftschancen im Markt zu nutzen.“
 

Ansprechpartner für die Medien
Walter Allwicher, +49 89 2880-28787, walter.allwicher@pfandbriefbank.com