pbb reagiert auf anhaltende Schwäche des Immobilienmarkts mit materieller Risikovorsorge

07.11.2023

Angesichts der länger anhaltenden Schwäche am Markt für gewerbliche Immobilien hat die Deutsche Pfandbriefbank AG (pbb) heute ihre Risikovorsorge deutlich aufgestockt.

Für die ersten neun Monate des Geschäftsjahrs 2023 beläuft sich das Risikovorsorgeergebnis auf minus 104 Mio. € (9M2022: -38 Mio. €). Das Vorsteuerergebnis liegt damit bei 91 Mio. € (IFRS, Konzern, ungeprüft) nach 159 Mio. € im Vorjahreszeitraum.

Angesichts der steigenden Aufwendungen für Risikovorsorge und investive Maßnahmen erwartet die pbb für das laufende Geschäftsjahr ein Vorsteuerergebnis in Höhe von 90 bis 110 Mio. € (IFRS, Konzern). In ihrer Prognose vom Jahresanfang 2023 war die pbb von einem Vorsteuerergebnis in der Bandbreite von 170 bis 200 Mio. € ausgegangen. Damit erwartet der pbb-Konzern auch im aktuellen Marktumfeld und trotz der umfangreichen Aufwendungen für die strategische Weiterentwicklung ein deutlich positives Ergebnis.

„Wir rechnen erst im ersten Halbjahr 2024 mit einer Stabilisierung am Immobilienmarkt“, sagt Andreas Arndt, CEO der pbb. „Der Preis-Findungsprozess zieht sich deutlich länger hin als erwartet. Wir haben uns daher entschieden, bereits im dritten Quartal die bilanzielle Risikovorsorge deutlich zu erhöhen. Wir bleiben voraussichtlich trotzdem deutlich profitabel, passen aber unsere Guidance für das Gesamtjahr 2023 an.“

In Anbetracht der herausfordernden Lage an den Immobilienmärkten geht die pbb davon aus, dass sie – anders als in den Vorjahren – für das Geschäftsjahr 2023 keine Sonderdividende ausschütten wird. Über den gesamten Dividendenvorschlag wird auf Basis der Dividendenstrategie der pbb im Rahmen der Veröffentlichung des Jahresergebnisses entschieden und entsprechend kommuniziert.

Die Bank hat seit einiger Zeit ihren Kapitalausweis nach Basel IV-Niveau ausgerichtet. In Konkretisierung der Basel-IV-Ausrichtung beabsichtigt die pbb, künftig – also nach Einführung von Basel IV– den sogenannten Foundation Internal Ratings Based Approach (F-IRBA) als den für den größten Teil des Portfolios maßgeblichen Modell- und Risikostandard einzuführen, und hat die Europäische Zentralbank entsprechend informiert. Die pbb geht davon aus, dass dies insbesondere für Portfolien im Bereich der gewerblichen Immobilienfinanzierung der künftig führende Modellstandard sein wird. Bis zur Einführung des neuen Regelwerks werden standardisierte Modellparameter zum Ansatz kommen, die temporär zu einer Reduktion der CET1-Quote führen können. Die Bank geht im Übrigen davon aus, dass damit – aufgrund der andauernden schwierigen Situation an den CRE-Märkten – auch eine marktseitig bedingte Parameterveränderung hinreichend vorweggenommen ist. Insgesamt führt dies zu stabileren aufsichtlichen Kapitalquoten. Mit dem Wechsel in den F-IRBA nach Inkrafttreten von Basel IV wird sich die CET1-Quote dann voraussichtlich wieder auf rund 15% belaufen.

Gleichzeitig arbeitet die pbb mit voller Kraft an der Umsetzung ihres Strategieprogramms: Die Bank plant, ihr Geschäftsmodell in den kommenden Jahren verstärkt zu diversifizieren und damit das Fundament für zukünftiges Ertrags- und Ergebniswachstum zu verbreitern. Bis Ende 2026 strebt die Bank eine Eigenkapitalrendite vor Steuern von mehr als 10% an. Wichtige Strategiepfeiler sind neben weiterem organischem Wachstum im Kerngeschäft und einer noch strikteren Preis-Risiko-Selektion im Neugeschäft der deutliche Ausbau des kapitalschonenden Provisionsgeschäfts durch das Investment Management und die weitere Diversifizierung der Refinanzierungsbasis durch Ausbau der Privatkundeneinlagen. Bei all dem fokussiert die Bank übergreifend die Themen Green Finance und Digitalisierung. Parallel läuft ein umfassendes Kostensenkungsprogramm.

Bei der strategischen Neuausrichtung ist die pbb voll im Plan, ihre Ziele für Ende 2026 zu erfüllen: Der Zinsertrag ist im dritten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal um 20% gestiegen und es wird erwartet, dass er weiter steigt. Das Portfoliowachstum der gewerblichen Immobilienfinanzierung in den vergangenen neun Monaten von 1,2 Mrd. € (+4%) wird von steigenden Margen (plus 30 Basispunkte im Vergleich zu 2022) begleitet. Gleichzeitig wachsen die Tages- und Festgeldanlagen von Privatanlegern weiterhin stark (+1,5 Mrd. € seit Jahresbeginn, +3 Mrd. € seit Mitte 2022), dabei legen die Kunden vor allem Festgelder an. Das Kostensenkungsprogramm dürfte bereits 2024 erste Resultate zeigen. Die erforderlichen Verhandlungen mit dem Betriebsrat sind abgeschlossen, und auf der Sachkostenseite werden derzeit neue Dienstleistungsverträge zu besseren Konditionen abgeschlossen. Der geplante Kostenrückbau beläuft sich auf rund 45 Mio. € gegenüber dem erwarteten Stand für das Gesamtjahr 2023.

Der noch verbliebene Management Overlay in Höhe von 28 Mio. € wurde im dritten Quartal vollständig aufgelöst, da sich die antizipierten Unsicherheitsfaktoren in der Berichtsperiode konkretisiert haben. Die neue Gewinnprognose für das laufende Jahr berücksichtigt weitere Risikovorsorge im vierten Quartal, einschließlich der eventuellen Dotierung eines neuerlichen Management Overlays.

Die pbb Deutsche Pfandbriefbank (www.pfandbriefbank.com) ist eine führende Spezialbank für die Finanzierung von Investitionen in Gewerbeimmobilien und öffentliche Infrastruktur in Europa und den USA.

Ansprechpartner für die Medien:

Grit Beecken, +49 89 2880-28787, grit.beecken(at)pfandbriefbank.com  

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